Kaum zu glauben, dass jemand, der heute als Vater der modernen Chirurgie gilt, selbst
nie Medizin studiert hatte. Der französische Bader Ambroise Paré machte sich vor allem
einen Namen in der Wundarznei und behandelte Kriegsverletzte in 20 Feldzügen gegen
Spanien. Er entwickelte künstliche Vorderzähne aus Knochen, Obturatoren zum Kaschieren
von Gaumendefekten, künstliche Nasen oder eiserne Korsetts gegen Rückgratverkrümmungen.
Aufsehenerregend waren besonders seine Ligaturen von Arterien nach Amputationen oder
die Verpflanzung von künstlichen Harnröhren aus Elfenbein für Männer, die ihren Penis
im Kampf verloren hatten.
Paré diente als Militärarzt und Leibarzt unter 4 französischen Königen und wurde trotz
heftigen Widerstandes der Medizinischen Fakultät in Paris letztendlich doch von bedeutenden
Ärzten anerkannt und geehrt.